„Aaronitisch“, vom Namen des ersten Hohepriesters „Aaron“ abgeleitet
Dreigliedrige Segensformel aus 4. Mose 6,24-26
Aus dem Aramäischen, bedeutet in vertrauter Anrede „Vater“
Lat.: „absolvere“ = „loslösen“, „absolutio“ = „Freisprechung, Freispruch“
Freisprechung von Sünden / Zusprechung der Sündenvergebung im Namen Jesu Christi
Lat.: „accidere“ = „sich ereignen“
Mit dem Begriff „Akzidenz“, der aus der griechischen Philosophie stammt, wird die äußere Erscheinungsform einer Sache bezeichnet: Beim Abendmahl z.B. sind Brot und Wein (Hostie) die äußere Erscheinungsform der Abendmahlselemente.
Aus dem Hebräischen, im Sinne von „So ist es / So sei es!“
Gebete werden mit „Amen“ beendet. Ebenso werden damit im Gottesdienst die Wortverkündigung und die Gebete abgeschlossen und durch die Gemeinde mit „Amen“ bestätigt und bekräftigt.
Gr.: „apokryphos“ = „verborgen“, „dunkel“
„Verborgene Schriften“
Bezeichnung für die Bücher der Bibel, die nicht in den hebräischen, wohl aber in vielen griechischen und lateinischen Bibelhandschriften enthalten sind. In der katholischen, orthodoxen und Neuapostolischen Kirche gehören diese Schriften zum alttestamentlichen Kanon, während die protestantischen Kirchen sie nicht als kanonisch ansehen.
Abgeleitet von gr.: „apóstolos“ = „Gesandter“
Eines der vier Wesensmerkmale der Kirche (notae ecclesiae)
Apostolizität umfasst einerseits die apostolische Lehre und andererseits das Wirken der Apostel.
Lat.: „appropriatio“ = „Zueignung“, „Schwerpunkt“
Begriff, der in der Lehre von der Dreieinigkeit Verwendung findet. Er besagt, dass den göttlichen Personen bestimmte Werke zuzueignen sind. So wird Gott, dem Vater, die Schöpfung, Gott, dem Sohn, die Erlösung, Gott, dem Heiligen Geist, die Neuschöpfung und Vollendung zugeordnet.
Bezeichnung für eine Epoche (Schwerpunkt 18. Jh.), in der, ausgehend von Europa, dem rationalen Denken höchste Priorität eingeräumt wurde. Damit einher ging eine Abwertung der Offenbarungsreligionen zugunsten eines „Vernunftglaubens“.
Vision im Zusammenhang mit einer göttlichen Berufung, z.B. des Jesaja, als er zum Propheten berufen wird (Jes 6,1-8)
Begriff aus dem Hebräischen, Mehrzahl: Cherubim
Wesen, die man sich mit Flügeln und Tierfüßen vorstellte; in der Bibel Bezeichnung für Engel, z.B. die Wächter vor dem Garten Eden (1Mo 3,24)
Gr.: „daimon“ = „Geist“, „Schicksalsmacht“
In der Antike verstand man darunter eine für den Menschen unbegreifliche übernatürliche Kraft. Im Neuen Testament werden als „Dämonen“ widergöttliche, „unreine“ Geister bezeichnet, die u.a. seelische Krankheiten verursachen. Heute wird unter „Dämon“ etwas Böses, Unheimliches („Dämonisches“) verstanden.
Lat.: „denominatio“ = „Kennzeichnung“, „Benennung“
Nicht wertend gebrauchte Bezeichnung für eine Religionsgemeinschaft
Aus dem Griechischen: „zweites Gesetz“
Bezeichnung für das 5. Buch Mose, das die im 2. Buch Mose enthaltenen Zehn Gebote sowie weitere Vorschriften wiederholt
Gr.: „didache“ = „Lehre“, „Unterweisung“, „Unterricht“
Titel einer um 100 n.Chr. in Syrien entstandenen Schrift, die die älteste christliche Gemeindeordnung enthält
Gr.: „doxa“ = „Ehre“ und „logos“ = „Wort“, „Rede“
Lobpreisung Gottes
Beispielsweise werden die abschließenden Worte des Vaterunsers „Denn dein ist das Reich ...“ als „Doxologie“ bezeichnet.
Im theologischen Sinn Bestandteil des Heiligen Abendmahls; Abendmahlselemente sind Brot und Wein.
Gr.: „eschatos“ = „letzter“ (örtl. und zeitl.), „logos“ hier: = „Lehre“
Im engeren Sinn: Lehre von den letzten Dingen
Bezieht sich sowohl auf die Zukunft des einzelnen Menschen (persönliche Eschatologie) als auch auf die Vollendung der Weltgeschichte
Gr.: „eu“ = „gut“, „thanatos“ = „Tod“
(Ärztliche) Sterbehilfe
Im heutigen Sprachgebrauch wird damit vor allem die aktive Beendigung oder Verkürzung menschlichen Lebens bezeichnet.
Lat.: „exilium“ = „Verbannung“, „Verbannungsort“, „Fremde“
Innerhalb der Geschichte Israels ist damit vor allem die Babylonische Gefangenschaft (598 v.Chr. bis 539 v.Chr.) gemeint.
Gr.: „exodos“, lat.: „exodus“ = „Ausgang“, „Auszug“
Bezeichnung für das 2. Buch Mose, das den Auszug der Israeliten aus Ägypten schildert.
Im biblischen Zusammenhang meint „Exodus“ den Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei.
Gr.-lat.: „genesis“ = „Entstehung“, „Ursprung“
Bezeichnung für das 1. Buch Mose, in dem der Ursprung der Schöpfung und die Entstehung des Volkes Israel beschrieben werden.
Gr.: „hymnos“ = „Lobgesang“
Feierliche Preisung
Siehe z.B. der Christus-Hymnus im Kolosserbrief
(Kol 1,15-20)
Gr.: „hypostasis“ = „Grundlage“, „Wesenheit“
Innerhalb der Dreieinigkeit meint „Hypostase“ das Sein Gottes, des Vaters, das Sein Gottes, des Sohnes, und das Sein Gottes, des Heiligen Geistes. „Hypostase“ wird auch mit „Person“ übersetzt, deshalb spricht man von dem einen Gott in drei Personen.
Lat.: „inspiratio“ = „Eingebung“, „Einhauchung“
Göttliche Inspiration: die durch Gottes Geist gewirkte Mitteilung / Eingebung an den Menschen
Die Heilige Schrift wurde durch den Heiligen Geist inspiriert.
Gr.: „kanon“, lat. „canon“ = „„Maßstab“, „Richtschnur“
In der Theologie werden damit die Schriften des Alten und Neuen Testaments bezeichnet. Sie sind für den christlichen Glauben verbindlich.
Abgeleitet von gr.: „katholikós“ = „über die ganze Erde verbreitet“, „allgemein“, „universal“
Eines der Wesensmerkmale der Kirche (notae ecclaesiae)
Katholizität bedeutet, dass die Kirche Christi keine nationalen oder regionalen Grenzen kennt; sie umfasst Menschen aus allen Nationen, Lebende und Tote.
Lat.: „confessio“ = „Bekenntnis“
Glaubensbekenntnis, Kirchenzugehörigkeit (ursprünglich nur auf die christlichen Gemeinschaften bezogen)
Lat.: „concupiscere“ = „lebhaft verlangen“, „begehren“, „trachten nach“
Theologischer Fachbegriff, der die Geneigtheit des Menschen zur Sünde bezeichnet
Lat.: „consecrare“ = „weihen“, „heiligen“
Der Begriff wird im Sinne von „Weihe“ bei der Aussonderung von Brot und Wein zum Heiligen Abendmahl gebraucht.
Lat.: „constituere“ = „festsetzen“, „begründen“
Unerlässlich, grundlegend, rechtsbegründend
Lat.: „consubstantialis“ = „von gleichem Wesen“
Lehre, dass bei der Konsekration des Heiligen Abendmahls zu den Substanzen Brot und Wein die Substanzen Leib und Blut Christi hinzutreten.
Lat.: „concilium“ = „Versammlung“
Versammlung hoher geistlicher Würdenträger zur Beratung wichtiger theologischer Fragen
Lat.: „leviticus“ = „den Leviten zugehörig“
Bezeichnung für das 3. Buch Mose, in dem die Bestimmungen für den alttestamentlichen Tempelkult und Opferdienst enthalten sind. Diese Bestimmungen richteten sich an die Priester und Leviten, beide kamen aus dem Stamm Levi.
Gr.: „logia“ = „Worte“
„Worte des Herrn“
Mit diesem Fachbegriff werden Sammlungen benannt, in denen Worte Jesu Christi zusammengefasst sind. Diese Logien finden sich im Matthäus- und Lukas-Evangelium.
Gr.: „logos“ = „Wort“
Nach dem Johannesprolog „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“ (Joh 1,1) ist der Logos die Offenbarung Gottes in seinem Sohn Jesus Christus. Christus ist also der Logos; er selbst ist in seiner Person das ewige Wort Gottes.
Lat.: „magnificare“ = „hoch schätzen“, „rühmen“
Bezeichnung für den Lobgesang der Maria aus Lukas
1,46-55, entsprechend dem Anfangswort in der lateinischen Bibelübersetzung: „Magnificat anima mea Dominum“
(„Meine Seele erhebt den Herrn“)
Lat.: „manifestatio“ = „Offenbarung“, „Sichtbar-Werdung“, auch im Sinne von „Bekanntmachung, Kundgebung“ verwendet
Das „Messias-Sein“ des Jesus von Nazareth — er ist der von Gott gesandte Erlöser.
Gr.: „metaphorein“ = „übertragen“, „transportieren“
Ein sprachliches Stilmittel, mit dem ein Sachverhalt mit einem Bild verdeutlicht wird
Siehe z.B. „ Ihr ... seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied“ (1Kor 12,27).
Gr.: „monos“ = „einzig“, „theos“ = „Gott“
Die Lehre, dass nur ein Gott ist — im Gegensatz zum Polytheismus (Vielgötterei)
Gr.: „mysterion“ = „Geheimnis“, das nur dem Eingeweihten zugänglich ist
Es wird damit eine Wahrheit bezeichnet, die offenbart worden ist, sich aber dem Verstand nicht völlig erschließt.
Gr.: „mystikos“ = „geheimnisvoll“
Christliche Mystiker bemühten sich um eine Form religiösen Erlebens, das durch ein Sich-hinein-Versenken in die Tiefe des eigenen Herzens das Göttliche zu erfassen versuchte — letztlich mit dem Ziel der Vereinigung der Seele mit Gott.
Gr.: „mythos“ = „Sage“, „Erzähltes“
„Mythologie“ bedeutet die Gesamtheit der Mythen (erdichtete Götter- und Jenseitsgeschichten) einer Kultur. Die einzelnen Geschichten bezeichnet man als „Mythos“ — der Mythos veranschaulicht überzeitliche, rational nicht zu begreifende Wirklichkeiten in Form einer Geschichte.
Lat.: „numerus“ = „Zahl“, „Anzahl“
Bezeichnung für das 4. Buch Mose, in dem Zahlenangaben zu einzelnen Stämmen und Familien des Volkes Israel gemacht werden
Als „ökumenische Konzilien“ (gr.: „oikoumene“ = „die gesamte bewohnte [Welt]“) bezeichnet man im Allgemeinen die sieben Versammlungen von Bischöfen, die in der Zeit von 325 bis 787 n.Chr. stattfanden: z.B. das erste Konzil von Nizäa (325), das erste Konzil von Konstantinopel (381) und dasjenige von Chalkedon (451).
Größter weltweiter Zusammenschluss christlicher Kirchen, 1948 in Amsterdam gegründet, mit Sitz in Genf
Ihm gehören gegenwärtig ca. 340 Kirchen orthodoxer, anglikanischer, reformatorischer und freikirchlicher Tradition an, jedoch nicht die römisch-katholische Kirche.
Gr.: „parakletos“ = „der zum Helfen Herbeigerufene“
So wird der Heilige Geist im Johannes-Evangelium (Joh 14,16.26; 15,26) bezeichnet. Er ist der Beistand, Fürsprecher, Helfer, Tröster.
Lat.: „pastor“ = „Hirte“, „Seelsorger“
Damit sind die Briefe an Timotheus und Titus gemeint, die seelsorgerische Fragen und Fragen der Gemeindeleitung behandeln.
Gr.: „phainomenon“ = „das Erscheinende“, „das Sichtbare“
Das, was wir Menschen erkennen, z.B. das mit den Sinnen Wahrnehmbare
Lat.: „pietas“ = „Frömmigkeit“
Erneuerungsbewegung im europäischen Protestantismus seit dem 17. Jh., die auf Bibeltreue Wert legte und in der Lebensführung echte Frömmigkeit, Gemeinschaft der Gläubigen untereinander und das Hervorbringen der „Früchte des Glaubens“ anstrebte
Lat.: „prae“ = „vor“, „existentia“ = „Dasein“
Das Sein des Gottessohnes von Ewigkeit her, also vor aller Schöpfung und vor seiner Menschwerdung
Lat.: „pro fanum“ = „vor dem Heiligtum“
Weltlich, nicht gottesdienstlich, nicht religiös
Entwidmung einer Gott geweihten Stätte und Zuführung zu einer allgemeinen, gewöhnlichen Nutzung
Lat.: „proclamare“ = „laut ausrufen“
Verkündigen, aufrufen, bekanntmachen
(Mittel-)lat: „realis“ = „wirklich“, „praesentia“ = „Gegenwart“
Wirkliche Gegenwart des Leibes und Blutes Jesu Christi im Heiligen Abendmahl (im Gegensatz zur „Spiritualpräsenz“, der Gegenwart im Geist)
Lat.: „formgemäß“, „dem Ritus entsprechend“
Die Heilige Wassertaufe wird „rite“ gespendet, wenn sie mit Wasser und im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, also mit trinitarischer Formel, vollzogen wird.
Lat.: „saeculum“ = „Zeitalter“, „Jahrhundert“
Dieser mehrschichtige Begriff bedeutet u.a. Entkirchlichung, Weltlichkeit und schließlich jede Form von Verweltlichung.
Lat.: „scholasticus“ = „schulisch“
Allgemein Bezeichnung für das abendländische mittelalterliche Bildungswesen, im Besonderen Bezeichnung für die mittelalterliche Theologie (12. bis 15. Jh.)
Bedeutende Vertreter der scholastischen Theologie waren Anselm von Canterbury, Albertus Magnus, Johannes Duns Scotus, Thomas von Aquin.
Dahinter steht die Vorstellung, die Seelen der Verstorbenen würden bis zur Auferstehung schlafen und wären ohne Bewusstsein.
Lat.: „substantia“ = „Wesen“, „Beschaffenheit“, „Bestand“
Beim Heiligen Abendmahl wird der Begriff sowohl für Brot und Wein als auch für Leib und Blut Jesu verwendet. Es wird damit also benannt, woraus eine Sache besteht (z.B. das Abendmahlselement Brot aus Mehl).
Lat.: „successio“ = „Nachfolge“, „Erbfolge“
Sukzession in diesem Sinne bedeutet die legitime geschichtliche Nachfolge und Weitergabe von Vollmacht und Auftrag.
Gr. „symbolon“ = „zusammenbringen“, „zusammenwerfen“
Sinnbild, Wahrzeichen, Kennzeichen
Gr.: „Versammlung(sraum)“
Gottesdienstlicher Versammlungsort der jüdischen Gemeinden seit der Babylonischen Gefangenschaft
Gottesdienst des jüdischen Volkes in der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft, in dessen Mittelpunkt das Wort stand; ein Opferdienst fand nicht statt.
Gr.: „synodos“ = „Zusammenkunft“
Zusammenkunft eines kirchlichen Gremiums mit Beschlussvollmacht (bei den reformatorischen Kirchen statt „Konzil“)
Gr.: „synopsis“ = „Zusammenschau“
Als „synoptisch“ werden das Matthäus-, Markus- und Lukas-Evangelium bezeichnet. Diese Evangelien haben viele Gemeinsamkeiten in Aufbau und Inhalt.
Lat.: „trans“ = „über-“, „hinüber-“, „substantia“ = „Wesen“, „Beschaffenheit“
„Wesensverwandlung“
Nach römisch-katholischer Lehre: Verwandlung der Abendmahlssubstanzen Brot und Wein in den wahren Leib und das wahre Blut Jesu Christi
Lat.: „trinitas“ = „Dreiheit“
Dreieinigkeit, dreieinig
Das Trinitätsdogma spricht von dem einen Gott in drei „Personen“ (Hypostasen), dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Diese „Personen“ sind alle der eine Gott, sie sind unteilbar und ewig aufeinander bezogen.