Gemeinde-
und Bezirkssuche

Woche 51 / 2022

20.12.2022

«Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. » Mit diesem etwas scherzhaften Zitat von Wilhelm Busch beginnen diese Reisenotizen.

 
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Zunächst nahm alles seinen normalen, geplanten Fortgang. Am Dienstag war der jährlich notwendige Besuch auf dem Notariat fällig, um Unterschriften zu beglaubigen. Anschliessend hatten wir die Sitzung des Stiftungsrates der gemeinnützigen Stiftung Diakonia und weitere Besprechungen. Im Rückblick staune ich immer wieder, wie viele Termine, Sitzungen, Besprechungen und Seelsorgegespräche in einer einzigen Woche Platz finden.

Die Reise am Mittwochabend führte mich über den Rickenpass durch einen Teil des Toggenburg, über die Wasserfluh und durchs Appenzellerland nach Heiden. Selbst bei Nacht ist diese Reise abwechslungsreich.

Auch wenn ich es schon einige Male erwähnt habe, möchte ich es doch wieder anführen: Eine im warmen Licht in die Nacht hinausstrahlende Kirche ist anziehend und einladend. Der herzliche und freudige Empfang durch die Geschwister verstärkt dieses Empfinden ganz intensiv. Überall in der Kirche leuchten Lichter in verschiedenen Grössen und Formen. Die ganze Gemeinde hat sich am Dekorieren beteiligt und damit das Jahresmotto «Gemeinsam in Christus» ganz besonders geprägt. Schaut euch den liebevoll gestalteten Altarschmuck vor und neben dem Altar an. Beeindruckt und im Herzen erfreut haben mich ganz besonders der Chor und das Orchester. Zu diesem Gottesdienst hat mich Apostel Matthias Pfützner begleitet. Für die Gemeinde Heiden konnte ein Priester bestätigt werden; so kamen wir alle in den Genuss vorweihnachtlicher Geschenke.

In dieser Woche hatten der Verwaltungsleiter Bischof Reto Keller und ich unsere wöchentliche Sitzung an einen ungewöhnlichen Ort verlegt. Im Zug von Zürich nach Lugano wurden die anstehenden Themen besprochen. Die fast einstündige Verspätung nahmen wir dabei gelassen in Kauf. Die Besprechung ging dann mit Apostel Rolf Camenzind in Lugano weiter. Die Rückreise fand im Bahnhof von Arth-Goldau ein vorläufig abruptes Ende: Ein grosser Knall und im Zug war es dunkel. Nach kurzer Zeit gab es wenigstens wieder Notbeleuchtung. Allerdings war für den Zug Endstation. Durch eine einzige Tür wurde der ganze Zug evakuiert. Der Voralpenexpress über den Sattel und die S-Bahn brachten uns gleichwohl nach Hause.

Der Titel des Liedes 148 aus dem neuen Gemeindegesangbuch «Geduld ist euch vonnöten» bekommt an diesem Freitag und Samstag eine besondere Bestätigung. Mit grosser Vorfreude fahre ich an diesem Freitagmorgen zum Flughafen. Kurz vor Weihnachten ist geplant, die Geschwister in den rumänischen Gemeinden Oravița und Timișoara zu besuchen. Ja, ihr habt richtig gelesen: geplant! Die ersten Komplikationen gibt es schon in Zürich. Mit fast zweistündiger Verspätung heben wir im Schneegestöber Richtung München ab. Der Anschlussflug nach Timișoara ist wie befürchtet weg und am Flughafen München herrscht Chaos. Aufgrund der Wetterverhältnisse und der krankheitsbedingten Personalengpässe sind viele Flüge annulliert worden. Am Abend um 21.40 Uhr soll es noch einen Flug geben. Somit reihe ich mich zuversichtlich in eine mehrere hundert Meter lange Kolonne von Reisenden ein, die an den Schaltern des Servicecenters der Lufthansa anstehen. Hätte ich gewusst, wann ich schliesslich an der Reihe bin, wäre ich gar nicht erst angestanden.

Am Abend um 21.20 Uhr nach mehr als achteinhalb Stunden anstehen, Hoffen und Bangen, halte ich einen Hotel- und zwei Taxigutscheine in der Hand mit der Option für einen Flug am Sonntagnachmittag. Mit anderen Worten wird mir dringend geraten, am Samstag mit dem Zug in die Schweiz zurückzureisen. Während des Nachmittags war ich einige Male mit Apostel Cone in Kontakt und muss ihm nun auch diese Nachricht weitergeben. Ich habe alles versucht und muss jetzt mit dieser Enttäuschung fertig werden. Einen Lichtblick gibt es trotzdem: Während der Wartezeit gab es einige ganz interessante Gespräche mit der Möglichkeit, Zeugnis zu bringen. Auch die Zugreise am Samstag forderte noch Geduld: Mit einer Stunde Verspätung kam ich am Samstagnachmittag ziemlich abgespannt nach Hause.

Wo soll ich am Sonntag in der Nähe in den Gottesdienst? Einem Impuls folgend entscheide ich mich für die Gemeinde Regensdorf. Es ist ein Überraschungsbesuch. Einzig den Bezirksältesten informiere ich am Sonntagmorgen telefonisch.

Ungläubiges Erstaunen und nach Worten suchend – so erlebe ich beim Eintreffen die Schwestern und Brüder. Der vierte Adventssonntag 2022 wird für die Gemeinde und mich ein besonderes, berührendes Erlebnis bleiben. Eine wunderschöne Adventsatmosphäre erfüllt die Kirche. Es ist alles festlich geschmückt und die vier Kerzen brennen am liebevoll geschmückten Altar. Die Sängerinnen und Sänger singen in unsere Herzen. Die ganze Gemeinde gibt am Ende Grüsse für die beiden Gemeinden in Rumänien. 

Schon gestern Samstag von Oravița und auch heute Sonntagnachmittag von Timișoara erhalte ich ein Foto mit winkenden Geschwistern. Wir sind trotz der äusseren Umstände in den Herzen ganz fest verbunden. «Dragi frați și surori din Oravița și Timișoara, vă voi vizita anul viitor!» (liebe Geschwister in Oravița und Timișoara, ich werde euch nächstes Jahr besuchen!)