Im Übrigen liefen umfangreiche und intensive Vorbereitungen für die stufenweise Normalisierung. Ab dem Sonntag, 14.Juni, fanden dann erstmals wieder Präsenzgottesdienste statt.
Voller Verlangen wurde der Augenblick erwartet, sich erstmals nach drei Monaten wieder im Gotteshaus zum Gottesdienst zu versammeln und das Sakrament des Heiligen Abendmahls feiern zu dürfen. Nun erfüllte sich dieser Wunsch. Die Einschränkungen sind zwar noch allgegenwärtig, und das Gottesdiensterleben entspricht noch nicht dem gewohnten. Aber was zählt ist, dass das Wesentliche möglich ist. Der erste Schritt ist getan.
Meine Fahrt führte mich in unsere Kirche nach Dübendorf, mit Atemschutzmaske und Desinfektionsmittel im Gepäck. Nach dem ursprünglichen Jahresprogramm wäre der Ostergottesdienst in dieser Gemeinde vorgesehen gewesen.
Als ich mich der Kirche näherte, sah ich schon Geschwister unterwegs ins Gotteshaus. Ein schönes, vertrautes Bild, das wohltat. Die Begrüssung war herzlich – die Massnahmen zur Eindämmung des Virus konnten keine Wirkung auf die Herzensnähe haben. Zuwinken und einander zulächeln als Begrüssung ist immer möglich. Auf dem Foto vom Ämterzimmer wird sichtbar, dass auch ein Fototermin mit Abstand möglich ist. Vor dem Gottesdienstbeginn galt es, rechtzeitig zu beten, damit das Händewaschen von allen Amtsträgern wahrgenommen werden konnte. Alle Abläufe waren etwas anders und mussten zuerst jedem vertraut werden. Auch das Mitsummen der Anwesenden beim Eingangslied sowie das Sitzen mit Abstand zueinander ist ungewohnt. Aber zusammen im Gottesdienst zu sein - das ist es, was zählt.
Leib und Blut Jesu, die ausgesonderte Hostie zu empfangen, erzeugte ein tiefes Glücksgefühl. Danke, lieber Gott, dass es wieder möglich ist.
Die Beauftragung eines neuen Vorstehers für die Gemeinde Dübendorf bewegte und berührte. Auch für diese Handlung war im Vorfeld eine Absprache zwischen dem Empfangenden und dem Spendenden nötig.
Als Zeichen des Dankes und der Freude über das Wiedersehen durften nach dem Gottesdienst alle aus einem bereitstehenden Strauss eine Rose mit nach Hause nehmen.
In grosser Dankbarkeit schaue ich auf das Erlebte zurück. Durch Gottes Gegenwart in Wort und Sakrament rücken die Einschränkungen in den Hintergrund.