Gemeinde-
und Bezirkssuche

Auf den Spuren Dr. Martin Luthers

30.03.2018

Eine Idee, die vor etwa eineinhalb Jahren entstand, wurde Realität. Über die Ostertage durfte eine Gruppe Jugendlicher und jung gebliebener Glaubensgeschwister unvergessliche Tage auf den Spuren Dr. Martin Luthers erleben.

 
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Nach einem segensreichen Gottesdienst des Bezirksapostels Markus Fehlbaum am Karfreitag in der Gemeinde Schaffhausen-Neuhausen reisten wir mit dem Bus nach Gorenzen, wo wir nach ca. 8-stündiger Fahrt in der Jugendherberge Quartier für die kommenden drei Nächte bezogen. Der Reiseleiter, Diakon Ingo Bodtke aus Eisleben, begrüsste beim Abendessen die Anwesenden und informierte über das bevorstehende Programm.


Am Samstag ging die Reise nach Wittenberg. Zuerst besuchten wir das Panorama Wittenberg. Anlässlich des Lutherjubiläums 2017 bekam die Lutherstadt Wittenberg ihr eigenes Panoramaerlebnis von Yadegar Asisi. Hier konnten wir in die auf dem Riesenrundbild visualisierten Themen und Epochen eintauchen und uns neue Sichtweisen zur Reformation aneignen - ein Gesamterlebnis für alle Sinne. Der Luther-Darsteller, Torsten Lange, führte uns durch die historische Stadt Wittenberg, wo wir die Wittenberger Stadtkirche besuchten. Im Jahr 1504 erbauten Lutherhaus erfuhren wir viel über das Wirken Dr. Martin Luthers als Gelehrter an der Universität. Das Lutherhaus wurde 1504 als Augustinerkloster errichtet. Damals noch unter dem Namen "Schwarzes Kloster" bekannt, spielte der Name auf die Kuttenfarbe der Augustinermönche an. Auch Martin Luther lebte hier ab 1508 als Mönch. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster aufgelöst. Luther bekam das Haus 1532 übereignet und bewohnte es mit seiner Familie und seiner Frau Katharina von Bora. Nach einem kurzen Fussmarsch trafen wir in der Schlosskirche ein. Hier hat Luther angeblich die 95 Thesen angeschlagen - die Historizität des Thesenanschlags ist allerdings umstritten. In der prächtigen Schlosskirche durfte Priester Eckhard von Bornstädt auf der berühmten Ladegast-Orgel aus dem Jahre 1864 spielen. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam zwei geistliche Lieder, welche in der prächtigen Kirche einen wundervollen Klang erzeugten. Nach einem Abendessen in ostdeutschem Stil endete dieser gemeinsame Tag.


Am Sonntag war für die meisten schon um 04:00 Uhr Tagwache. Wir besuchten das Gernroder Osterspiel. Seit Ostern 1989 wird das Heilige Osterspiel wieder in der Stiftskirche zu Gernrode aufgeführt. Dabei befolgen die 22 Darsteller jeweils genau die Anweisungen des mittelalterlichen Mysterienspiels, das 1979 wiederentdeckt wurde. Im 11. Jahrhundert entstand im freiweltlichen Damenstift die Handschrift, in der neben den Ostertexten auch der Ablauf des Osterspiels bewahrt wurde. Um 1500 wurde davon in der ehemaligen Küsterei eine Abschrift angefertigt. Lateinische Gesänge wechseln sich mit szenischen Darstellungen ab. Dabei spielt das Heilige Grab eine zentrale Rolle. Schon am Karfreitag erfolgt die Depositio - die Grablege zur Sterbestunde und die Versiegelung des Grabes bis zum Ostersonntag. Bei Sonnenaufgang (6:00 Uhr) beginnt dann das Heilige Osterspiel mit dem feierlichen Einzug in die Kirche. Die Auferstehung Jesu Christi wird dann symbolisch mit der brennenden Osterkerze dargestellt und die Ausbreitung des Lichtes in die noch dunkle Kirche folgt der Ausbreitung der Osterbotschaft in alle Welt. 

Nach der wunderbaren Vorbereitung durch das Osterspiel durften wir am Sonntag in unserer Kirche in Eisleben die Übertragung des Stammapostel-Gottesdienstes aus Nottingham miterleben. 


Seit 13 Jahren führt Torsten Lange seine Gäste als Dr. Martin Luther durch die Lutherstadt Eisleben. Mit viel Hintergrundwissen und kleinen Geschichten, Legenden und Anekdoten hat er auch uns die verschiedenen Gedenkstätten in Eisleben nähergebracht. Neben dem Geburtshaus, der Taufkirche Luthers und der St. Andreaskirche, konnten wir auch das Sterbehaus besuchen. Ein besonderer Höhepunkt: In der St. Andreaskirche begrüsste uns die Oberbürgermeisterin, Frau Jutta Fischer und übergab uns ein kleines Präsent der Stadt Eisleben. Zum Dank sangen wir gemeinsam den Schweizerpsalm (Nationalhymne), was Frau Fischer sichtlich beeindruckte.


Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Burgruine zu Bornstedt, die Burg der Vorfahren unseres Priesters Eckhard von Bornstädt. Er entstammt dem Geschlecht der Askanier: Albrecht I. von Brandenburg, genannt auch Albrecht der Bär oder Albrecht von Ballenstedt, aus dem Geschlecht der Askanier, gründete im Jahre 1157 die Mark Brandenburg und war deren erster Markgraf. Hier erlebten wir ein grandioses Ritteressen mit entsprechendem Rahmenprogramm. Isiko zu Bornstedt sorgte brillant für beste Laune und führte uns messerscharf ins Mittelalter.


Erfüllt mit unzähligen Eindrücken machten wir uns mit Glaubensbruder Ottmar Götz als Buschauffeur auf den Rückweg. Bei der Raststätte Hegau gab es noch einen kurzen Halt. Wir nutzten die Autobahnkapelle für ein gemeinsames Dankgebet und sangen Gott zu Ehren ein letztes Lied.


Voller Dankbarkeit blicken wir auf die unvergessliches Tage der Gemeinschaft zurück. Freundschaften sind entstanden oder haben sich vertieft, und es konnten viele wertvolle Gespräche geführt werden.


Herzlichen Dank an die Stiftung Diakonia der Neuapostolischen Kirche Schweiz und an die vielen Sponsoren für die finanzielle Unterstützung. Nur so war es möglich, die Kosten für die Teilnehmer sehr gering zu halten.


Was hat mich an unserer Luther-Reise am meisten beeindruckt?
Obwohl wir schon um 04:00 Uhr losfahren mussten und es in der Stiftskirche Gernrode bitter kalt war, war es dieses besinnliche, ruhige, mystische und wunderbar inszenierte Osterspiel. Unvergesslich!


Auch die Rückmeldungen einiger Teilnehmer sprechen für sich:


"In jeder Berührung, in jedem Augenblick war Jesus spürbar - ich bin immer noch der Massen überwältigt und ein wenig überfordert mit den vielen Eindrücken. Es war Hammer! Gott sei Dank dafür! Vor der Reise war mein Akku leer, jetzt ist er voll und das mit extrem wenig Schlaf… Bei mir ein Wunder, wie viele Wunder, die ich erleben durfte im Zusammenhang mit dieser Reise. Unvergesslich!"


"Mir geht es ebenso, ich muss mich neu ordnen. So viele tolle Erlebnisse kommen immer wieder hoch. Es braucht eine Zeit, um all dies zu verarbeiten.“


Benno Fiechter